Rhein-Sieg-Anzeiger, vom 18.11.2013
Kurzweiliges Weihnachtsfest
- Wenn ein dilettantischer Einbrecher bei Rentnerin Luise Knetmann einbricht, kann das schon mal anders enden, als geplant. Foto: Peter Freitag
Der Dilettantenverein Neuhonrath überzeugt auf der „Baacher Bühne“ mit seinem weihnachtlichen Stück „Usjerechnet Hillije Ovend“. Darin wird die Nacht vor Heiligabend thematisiert und wie sie eine sonderbare Wendung nimmt.
Von Peter Freitag
Lohmar. Es ist die Nacht vor dem Heiligen Abend: Wie in jedem Jahr schmückt die resolute Rentnerin Luise Knetmann bis in die frühen Morgenstunden den Weihnachtsbaum im heimischen Wohnzimmer, schließlich soll er festlich erstrahlen, wenn die Familie zu Besuch kommt. Und wie jedes Jahr versüßt sie sich die Arbeit mit dem einen oder anderen Schnäpschen. Kein Wunder, dass sie angesichts der Last der Arbeit und der betäubenden Wirkung des Alkohols sanft entschlummert – bis sie plötzlich vom Treiben eines dilettantischen Einbrechers geweckt wird, der durchs Fenster ins Wohnzimmer steigt. Von diesem Moment an entwickelt sich der Heilige Abend ganz anders, als alle Beteiligten das erwartet haben.
„Usjerechnet Hillije Ovend“ ist die aktuelle Produktion, mit der das Ensemble des Dilettantenvereins Neuhonrath in diesem Jahr die „Baacher Bühne“ bespielt. Die weihnachtliche Komödie in drei Akten aus der Feder der beiden Kölner Autoren Rolf Sperling und Stefan Bermüller steht mehr als 20 mal auf dem Spielplan des kleinen Theaters – und wie in jedem Jahr sind die Vorstellungen, die längst schon kein Geheimtipp mehr sind, restlos ausverkauft.
Schwer bewaffnete Einbrecherin
Geboten wird den Zuschauern – neben einem Begrüßungsschnaps – kurzweiliger Klamauk, präsentiert von einem Ensemble, dem man anmerkt, dass es eingespielt ist. Unumstrittener Star der Aufführung ist Annemarie Fiechtl als Luise Knetmann, ebenso unterhaltsam spielt Manni Demmer den ebenso unfähigen wie sympathischen Einbrecher, der nach dem missglückten Einbruch das Herz seines Opfer erweicht und zum Bleiben überredet wird.
Auch die übrigen Figuren, die im Laufe des Heiligen Abends ins Wohnzimmer von Oma Knetmann hereinschneien, werden authentisch gespielt: Luises Tochter Angelika (Margit Kirstein), die nach einem Seitensprung ihres Gatten (Thomas Zirngibl) zur Mutter flüchtet, Enkelin Laura (Jennifer Königs), Nachbar Bergmann und Tochter Maren (Burghardt Kirstein und Nina Stöcker), die sich ausgerechnet am Feierabend ausgeschlossen haben und die schwer bewaffnete Einbrecherin Lana Soft (Lilo Müller). Nach mehr als zwei Stunden Theatervergnügen verlassen die Besucher das kleine Theater in der Hoffnung, dass ihr Weihnachtsfest in diesem Jahr deutlich besinnlicher ausfällt.
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