Dilettantenverein Neuhonrath e.V. 1899

Rhein-Sieg-Anzeiger, vom 25.11.2012

Ein Mord an Bord

Ein Gast wurde ermordet: Köchin Trude (Lilo Müller) nimmt die Ermittlungen – und das Stück richtig Fahrt auf.  Foto: Johannes Schmitz
Ein Gast wurde ermordet: Köchin Trude (Lilo Müller) nimmt die Ermittlungen – und das Stück richtig Fahrt auf. Foto: Johannes Schmitz

Leinen los für eine klasse Krimi-Komödie des Lohmarer Dilettantenvereins hieß es im ausverkauften Haus Bachem. Die Schauspieler bewiesen beim Stück „Ene Dude für et Trude“ gutes Gespür für komische Situationen und Figuren.

Von Johannes Schmitz


Lohmar. „Geil! Ein Mord – und ich mittendrin“. Trude (Lilo Müller) fing gerade an, ihren Job als Köchin auf der MS Phönix leid zu werden, als ein Gast (Frank Klein) des Bordrestaurants plötzlich mit einem Messer in der Brust an seinem Platz sitzt.

Eben noch hatten die Wünsche arroganter Passagiere die bodenständige Trude genervt, jetzt aber ist sie ganz in ihrem Element. Schließlich bringt sie als leidenschaftliche Leserin von Kriminalromanen alle Qualifikationen mit, die zur Aufklärung des Falles nötig sind.

Ihr Spürsinn führt allerdings dazu, dass sie ihre Arbeit als Köchin vernachlässigt. Für den seebärigen Kapitän Hacker (Thomas Zirngibl) Grund genug, sich um die die Zufriedenheit seiner Gäste an Bord zu sorgen.

Die Ermittlungen sind gar nicht so einfach, laufen doch jede Menge seltsamer Gestalten auf der MS Phönix herum. Etwa der Bestsellerautor Rocky Ricks (Andy Klug), der den Macho raushängen lässt und immer wieder zu sexistischen Sprüchen ansetzt. Für die Feministin Beate Ohse ist das nur schwer erträglich. Besonders zum Nörgeln aufgelegt ist Adalbert Grafenau (Burghardt Kirstein), aber auch Sybille und Elvira, ein sich gegenseitig misstrauisch beäugendes Gespann (Victoria Keller und Margit Kirstein).

Ebenfalls keine Hilfe ist die Bordärztin Käthe Klein (Monika Pantel-Krueger), die derart unter Seekrankheit leidet, dass sie schon mit der Eigentherapie genug zu tun hat. Wie Trude leidet auch die Serviererin Grete (Marina Alke) unter den den schlechten Launen der Gäste. Doch was soll man machen? So ein Mord muss natürlich aufgeklärt werden und bis zum nächsten Hafen ist es weit.

Dem Dilettantenverein mit all seinen Mitarbeitern auf und hinter der Bühne ist einmal mehr ein herrlicher Theaterabend gelungen. Schon mit der Auswahl des Stücks „Ene Dude für et Trude“ (Autor: Hans Schimmel) bewiesen sie ein gutes Gespür für komische Situationen und Figuren, denen die Hobby-Darsteller pralles Leben einhauchten.
Die Zuschauer in der Baacher Bühne hatten jedenfalls ihren Spaß. Und sie werden ihn ganz sicher auch noch weiter haben bei den kommenden Vorstellungen, die bereits alle ausverkauft sind.